Nach seiner Kreation Kafka für das Hessische Staatsballett kehrt das spanische Kollektiv Kor’sia mit Mont Ventoux nach Wiesbaden zurück und lässt sich durch das gleichnamige Werk Francesco Petrarcas zu einem multimedialen Tanzstück inspirieren. In einem Brief schildert der italienische Dichter im Jahr 1336 die Besteigung eines Berges. Er erzählt zugleich von einer aufsteigenden Reise der Menschheit, um die dunklen Jahre des Mittelalters hinter sich zu lassen und einen Paradigmenwechsel in die kommende Welt – den Humanismus – einzuleiten.
Sieben Jahrhunderte später, in einer Zeit der Beschleunigung, sieht auch der heutige Mensch die dringende Notwendigkeit einer Veränderung. Die bisherigen Strukturen unserer Gesellschaft lösen sich auf und wir werden Zeuge des Wandels in eine ungewisse Zukunft.
„Wir müssen aus der Lethargie erwachen, aus unserem Trott herauskommen!“, warnte damals Petrarca. Diese Worte werden bei Kor’sia zum Mantra: „Besteigt den Berg. Lasst uns unsere Werte zurückgewinnen. Eine philanthropische Massenübung durchführen. Die Menschheit und die Natur wieder in den Mittelpunkt stellen.“ Wie ließe sich dies besser verwirklichen als durch Tanz?