Franz Kafkas Kurzgeschichte „Der Bau“ beschreibt das Kribbeln im Bauch, das mit dem Gefühl des Unbekannten verbunden ist – furchteinflößend und faszinierend zugleich. Inspiriert von dessen Erzählung untersucht die Choreografin Raimonda Gudavičiūtė in ihrem gleichnamigen Stück das Thema Ängste und fragt: Wie begegnen wir ihnen, wenn wir uns nicht sicher fühlen und uns am liebsten verstecken möchten?
Getrieben von seiner Angst verirrt sich das dachsähnliche Tier in Kafkas Geschichte immer mehr in einem Labyrinth. Gudavičiūtė überträgt diesen Moment in Bau! auf Versteckspiel, Festung und Parkour. Das mobile Tanzstück wechselt mit flexiblen Elementen durch einen gestaltbaren Raum, den sie gemeinsam mit den Tänzer*innen, ihrem Team und dem jungen Publikum kreiert.
Dabei wandelt sich das gewohnte Umfeld mit jedem Baustein zu einem spielerischen Raum der Bewegung und Begegnung. Stilistisch fließen neben zeitgenössischem Tanz auch Elemente aus Klassik, Breakdance und Hip-Hop in die Choreografie ein.